Was für ein Jahr - wahrscheinlich werden wir in ferner noch mit diesem Gedanken an 2020 denken. Insbesondere natürlich aus menschlicher, aber in unserem Fall sicher auch aus sportlicher Sicht. Mit dem Aufschwung des Virus Mitte März hätte es eigentlich auch für uns Biker losgehen sollte; doch bekanntlich endete alles, bevor es überhaupt begann. Für uns als Team kommen zusätzliche Faktoren dazu; wie der unbefriedigende Gesundheitszustand von Ueli, die Auswanderung von Andi oder das Arbeitspensum von David und Matthias. Darum läuft bei uns im doppelten Sinne nicht viel, was wir auf jeden Fall gerne ändern würden.
Ich kenne dich nun seit über sieben Jahren - niemals hätte ich mir vorstellen können, dass dies ein Drittel deines ganzen Lebens sein würde. Die Entscheidung, dich damals ins Team zu holen fiel mir denkbar leicht. Nicht nur fahrtechnisch sondern auch leistungsmässig warst du damals schon schweizweite Topklasse und die Freude am Biken konnte man dir stets von weitem ansehen. So hast du perfekt in unsere Chaos-Truppe gepasst, was sich sehr bald unter Beweis stellen sollte. Welch geile Momente haben wir zusammen erlebt; Als wir im Trainingslager das halbe Ferienhaus abgefackelt oder am Iron Bike Sonntag halb Einsiedeln mit unserem Techno-Sound geweckt hatten… Natürlich konnten wir auch einige sportliche Erfolg einfahren, aber tatsächlich stand bei uns stets der Spass am Fahren und die Freundschaft im Vordergrund.
Dabei warst du nie der grosser Redner, viel eher der Macher. Wenn du bei jemandem anderen gesehen hast, dass und wie es funktioniert, hast du es einfach nachgemacht. Egal ob technische Höchstschwierigkeiten bergab oder der 4'000ste Höhenmeter bergauf. Bald wurdest du jedoch vom Nach- zum Vormacher und so zur Inspiration für uns alle. Mit dem Wechsel auf die Bikes mit mehr Federweg kam dein Feingefühl und dein ganz eigener Stil noch deutlicher zum Vorschein und ich habe dir dabei immer gerne zugesehen. Denn eines ist mir heute mehr denn je klar: Du bist das wohl grösste Bike-Talent, das ich in all den Jahren angetroffen habe.
Viel zu früh endet dein Trail, was ich nur schwerlich akzeptieren kann. Und nun bist du es, dir mir beim Fahren zusieht; von da oben. Ich werde dabei an dich denken…
In Erinnerung an meinen Teamkollegen und Freund Lucas, 24.06.2000 - 15.08.2020
Wir werden uns wohl noch in vielen Jahren an den Frühling und Sommer 2020 erinnern -unglaublich welche Auswirkungen dieses Virus weltweit zur Folge hatte und nach wie vor hat. Es lässt uns auch unsere Prioritäten in einem etwas anderen Licht erscheinen, denn letztlich zählt einzig, dass wir und unsere Familien gesund durch diese Zeit kommen. Entsprechend kritisch blicken wir auf aktuelle Entwicklungen im Breitensport und stellen uns die Frage, welchen Nutzen die Durchführungen von Anlässen unter den vorherrschenden Bedingungen tatsächlich stiftet. Die hohen Anforderungen an die Sicherheit von Teilnehmenden und Zuschauern stellt die Veranstalter vor enorme Aufwände und der Sport wie wir ihn alle lieben ist unter diesen Voraussetzungen kaum mehr derselbe.
Vier Starts, vier Siege - das ist Svens eindrückliche Bilanz im Rahmen der EKZ Cross Tour 2019/2020. Mit einem Sieg beim Klassiker in Meilen sicherte er sich den überragenden Cup-Sieg mit dem Punktemaximum. Aufgrund eines Unfalls im Training war sein Start, geschweige ein Top-Resultat aber alles andere als leicht verdient. Bei einer Kollision mit einem Auto vor rund zwei Wochen verletzte sich Sven an der Hand. Bislang konnte zwar kein Bruch identifiziert werden, definitiver Aufschluss wird aber ein MRI morgen Samstag geben. So kämpft Sven seither mit Schmerzen in der Hand, insbesondere wenn er mit dem ungefederten Querrad über Stock und Stein zu heizt. Dass es dennoch für den Sieg in Meilen reichte, trägt natürlich etwas zur Schmerzlinderung bei.